Job-Futuromat: Hilfe, die Roboter kommen?

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Hast du Angst, dass die Digitalisierung deinen Job vernichtet? Falls nicht, gehörst du zu den gut 90 Prozent hierzulande, die sich nicht darum sorgen, dass Automatisierung ihren Arbeitsplatz gefährdet. Und dennoch: Beschäftigt man sich mit dem Thema, könnte man manchmal meinen, die Roboter-Apokalypse drohe.

Einen etwas realistischeren und dabei auch noch unterhaltsamen Blick auf die Automatisierbarkeit von Berufen wirft der Job-Futuromat, ein gemeinsames Projekt der ARD mit dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) und der Bundesagentur für Arbeit (BA).

In dem interaktiven Tool kann die Automatisierbarkeit – die Forschung spricht hier vom Substituierbarkeitspotenzial – von insgesamt knapp 4.000 Berufen ermittelt werden. Wobei Automatisierbarkeit den Anteil an wesentlichen Tätigkeiten in einem Beruf meint, die theoretisch schon heute von Computern oder computergesteuerten Maschinen ausgeführt werden könnten. Als Onlineredakteur ist man zum Beispiel gerade noch im niedrigen Automatisierbarkeitsbereich angesiedelt, zwei von sieben typischen Tätigkeiten können heute bereits von Robotern übernommen werden.

Als Onlineredakteur ist man eher weniger von der Automatisierung bedroht. / Screenshot: Job-Futuromat

Diese typischen Tätigkeiten wurden auf Basis von Ausbildungsordnungen oder Stellenausschreibungen herausgearbeitet. Die einzelnen Tätigkeiten sind in den Tool aufgelistet und lassen sich per Schieberegler individuell gewichten, was wiederum Auswirkung auf das Substituierbarkeitspotenzial einer ganz konkreten Stelle hat.

Durch individuelle Gewichtung der Tätigkeiten lässt sich das Substituierbarkeitspotenzial der Stelle individualisieren. / Screenshot: Job-Futuromat

Ein hoher Automatisierungsgrad heißt dabei noch lange nicht, dass man sich schon mal einen neuen Job suchen kann. Der Job des Kassierers etwa hat ein Substituierbarkeitspotenzial von 100 Prozent und dennoch ist die Beschäftigung in diesem Job in den letzten Jahren gewachsen. Denn solange die menschliche Arbeit wirtschaftlicher, flexibler oder von besserer Qualität ist, wird eher nicht automatisiert.

Andersherum heißt eine nullprozentige Automatisierbarkeit nicht, dass in diesen Jobs alles beim Alten bleibt. Denn auch hier ist es möglich, dass künftig Tätigkeiten ersetzbar sein werden, bei denen es heute noch nicht absehbar ist.

Neben dem Substituierbarkeitspotenzial liefert das Tool noch einen interessanten Blick auf das jeweilige Berufsfeld und seine Entwicklung hinsichtlich der Beschäftigungszahlen und der Verdienstmöglichkeiten.

Screenshot: Job-Futuromat
Screenshot: Job-Futuromat

Eine Prognose, etwa mit welcher Wahrscheinlichkeit ein Job in den nächsten Jahren verschwinden wird, gibt der Job-Futuromat allerdings nicht ab. Angezeigt wird lediglich das Potenzial dafür, dass Teile eines Berufs prinzipiell durch Computer ersetzt werden könnten. Einen Blick in die Zukunft wirft das Tool damit aber durchaus: Denn es ist sehr wahrscheinlich, dass sich die Berufe und die zu erledigenden Tätigkeiten verändern werden. Während Computer die ersetzbaren Tätigkeiten ausführen, gewinnen die nicht-ersetzbaren für den Menschen an Bedeutung, und es kommen neue hinzu. Eine ständige berufliche Weiterbildung wird also immer wichtiger.

Jetzt möchtest du aber endlich auch das Substituierbarkeitspotenzial deines Jobs erfahren? Kein Problem: Hier geht es zum Job-Futuromat.